Rheinüberschwemmungen

Die Rheinüberschwemmungen

Stiche von den Rheinüberschwemmungen vom Oktober 1868

Gesamtübersicht

Dorfteil im Tänneli

Viele Jahrzehnte musste die Montlinger Bevölkerung in grösster Armut leben. Schuld daran hatte auch der unbändige Rhein, der oft mit schweren Überschwemmungen die Talschaft heimsuchte. In den Jahren 1855, 1868, 1871 und 1890 war das Ausmass der Katastrophe besonders gross.

Am 28. September des Jahres 1868 durchbrach der Rhein den Damm sowohl in Montlingen als auch in Oberriet. Er verwandelte bis zum frühen Abend das Dorf in einen förmlichen See. Wehklagend und jammernd trieben die Leute ihre Viehhabe auf den Montlingerberg, der wie eine kleine Insel aus dem Wasser ragte. Am 4. Oktober gleichen Jahres kam es aber noch schlimmer! Jetzt fuhren beladene Schifflein kreuz und quer durch das Dorf um den unglücklichen, in ihrer Behausung eingesperrten Leuten Lebensmittel zu überbringen. Viele Bürger mussten ihre Häuser verlassen, andere hatten in die oberen Räume zu flüchten, da manche Stube gänzlich unter Wasser stand.

Nach dieser besonders tragischen Überschwemmung lief eine internationale Hilfsaktion an, durch welche die leidgeprüfte Bevölkerung etwas Linderung fand. Allein an Bargeld kam die stolze Summe von 47’000 Franken zusammen. Zudem gingen sehr viele Kleider- und Lebensmittelspenden ein. Vom 4. Oktober bis zum 27. Dezember wurde beim Pfarrhaus eine eigens eingerichtete „Suppenanstalt“ unterhalten.

Kaum hatten sich die Leute erholt, folgte im Jahre 1871 die nächste Überschwemmung. Von den 160 Häusern standen deren 140 im Wasser. Auch dieses Mal milderte eine willkommene Unterstützungsaktion aus nah und fern die ärgste Not. Die Montlinger durften wieder Geld, Kleider und Naturalien (Kartoffeln, Korn und Mehl) empfangen.

Im Jahre 1897 standen sogar über 160 Häuser mehr oder weniger tief unter Wasser. Die Aufzeichnungen berichten, dass „der Seelsorger mit seinem Schiffchen die Kranken durch das Fenster hinein besuchen musste und dass manches Bäuerlein gezwungen war, seine grunzende Lebware und anderes Kleinvieh vorübergehend in der oberen Etage seines Häuschens einzulogieren“.

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