Das Wappen der Ortsgemeinde Montlingen wurde im Jahre 1959 durch den in Wil lebenden Grafiker und Kunstmaler Georg Riemensberger geschaffen. Anlass dazu bot der Wunsch des Turnvereins nach einer Vereinsfahne.
Auf Vorschlag des Fahnenpaten Dr. Josef Savary gestaltete der Künstler das Sujet des Banners so, dass dieses auch als neues Ortswappen dienen konnte.
Nachdem der Entwurf dem Historiker und Stiftsarchivar Dr. Paul Stärkle, ehemals Pfarrer von Montlingen, überaus gut gefiel, hatten die Verantwortlichen die Bestätigung, ein Wappen zu erhalten, das durch seine Klarheit zu beeindrucken vermochte. Auch der damalige Ortsverwaltungsrat konnte – nach anfänglicher Skepsis – dem Vorschlag von Dr. Josef Savary zustimmen.
Der Gestaltung des Wappens lagen verschiedene Überlegungen zugrunde:
1. Die Pfarrkirche von Montlingen war während Jahrhunderten bis in die Neuzeit kirchliches Zentrum des Reichshofes Kriessern. Es war deshalb naheliegend, als Sujet für das Wappen das Osterlamm, das Attribut des Hl Johannes des Täufers, des Kirchenpatrons der Pfarrkirche, zu wählen.
2. Der Ortsname Montlingen leitet sich vom lateinischen Begriff „monticulus“, übersetzt: „Berglein“, ab. Das ergab die Möglichkeit, den Anfangsbuchstaben „M“ zu verwenden. Dieser wurde in Form eines heraldischen Zweiberges zu einer doppelten Bergspitze streng stilisiert. Damit konnte gleichzeitig eine klare Abgrenzung zu anderen Wappen, welche ebenso das Johanneslamm verwenden, erwirkt werden.
3. Die Dorfschaft Montlingen gehört zur Politischen Gemeinde Oberriet, deren Wappen – analog des Wappens der Fürstabtei St. Gallen – in den Farben gelb und schwarz gestaltet ist. Als Zeichen der Zugehörigkeit zu Oberriet wurden deshalb für das Wappen der Ortsgemeinde die gleichen Farben verwendet.
So entstand ein Wappen, das alle Anforderungen und Gesetze der Heraldik erfüllt:
- einfacher Aufbau
- grossflächige Formen
- Verzicht auf Einzelheiten
- klare Farbenkombination
- leuchtende Farben
- ortsbezogenes Motiv